Thursday, March 27, 2008

Heiß, heißer, Gokarna

Nachdem unser Trip nach Gorkarna nun schon ein paar Tage zurück liegt und sich die dortigen Erlebnisse setzen konnten, ist es nun an der Zeit unsere verehrte Leserschaft am Erlebten teilhaben zu lassen.

Am Montag, dem 17.03. ging es um 21 Uhr auf die 12-stündige Busfahrt nach Gokarna. 460 Km!! in 12 Stunden. Davor mussten wir aber erstmal 25 km zum Bangalore Busbahnhof zurücklegen. Nach 1 1/2 Stunden ist uns das auch gelungen. ;-) Ja woll, wir lieben Busfahren!!! Glücklicherweise hatten wir einen Sleeperbus - dachten wir. Im Sleeperbus hat man eine richtige Pritsche mit Kissen und Decke. Allerdings bringt einem der bequemste Sleeper nichts, wenn die Straße scheiße ist. Folglich, waren die 12 Stunden im Sleeper ohne den verdienten sleep.

Gerädertst in Gokarna angekommen wurden wir erst einmal positiv überrascht. Kein: 'Need auto?', kein 'Need a hotel?'. Hier waren wir richtig. Keine nervtötenden Touristenschlepper und auch sonst ist Gokarna eher tourischtisch weniger stark erschlossen. Dafür wurden wir von 2 Russinnen ausschliesslich auf Russisch wohl gefragt worden, zu welchem der 5 Strände wir uns aufmachen würden. Aber das wussten wir selber auch nicht so genau und so habe ich nur kopfschüttelnd geantwortet: "Neviem!"

Schon am fruehen Morgen war es schon extrem warm und schwuel. Eigentlich hatten wir mit bestaendiger kühler Meeresbrise gerechnet. So wie wir es von Kerala kannten. Aber nix wars! Doch trotz der Hitze haben wir uns gegen eine Rickshaw entschieden und haben uns auf den Fussmarsch Richtung Strand aufgemacht. Denn da der etwa 4 km lange Weg recht bergig und somit das Laufen etwas anstrengend ist, und die meisten Turis diesen nicht mit 60 kg auf dem Rücken laufen wollen, was ja auch irgendwo verständlich ist bei 35 Grad im Schatten, verlangen die Fahrer 150-200 Rupien pro Fahrt.




Wir Sparfüchse hatten an diesem Morgen auch nicht so Lust zu handeln...Das Ergebnis (linkes Bild) und die Belohnung (rechtes Bild) sieht man hier.




















Nach einem Strandfrühstück war die Unterkunft recht schnell gefunden: eine Hütte vom Namaste Guesthouse. An dieser Stelle ein großes Lob an den Christopher, den härtesten Verhandler von ganz Südindien! Kein Inder hat es geschafft die taffe Managerin runterzuhandeln, außer dem Christopher! hihi



Natürlich ham Paulina & Christopher auch gleich wieder angefangen zu sozialisieren. Mit wem natürlich. Mit Deutschen, die in der Hütte neben uns gewohnt haben: Ali & Evelyn. Die Deutschen findet man einfach auf der ganzen Welt. Ein total nettes Paar in mittlerem Alter, was man ihnen überhaupt nicht angesehen hat. Das kommt wahrscheinlich von ihren vielen Reisen mit dem Wohnmobil. Am nächsten Tag sind wir dann mit den beiden nach Gokarna Village gefahren, um dort festzustellen, dass wir bargeldtechnisch fast pleite sind. Keiner der Geldautomaten hat in dem Dorf funktioniert und wir mussten von 300 Rs. am Tag überleben. Aber mit Dal und Reis schafft man auch das. Und wenn man es sich genau überlegt. Es gibt in Indien Familien die überleben jeden Tag mit noch viel weniger als 300 Rs..

Überchillt wie wir von dem unstressigen Leben hier in Indien eh schon waren, müssen wir an dieser Stelle gestehen, dass wir uns dann doch schnell in Gokarna gelangweilt haben. Wir brauchten einfach keinen entspannenden Strandurlaub. Genossen habe wir ihn natürlich trotzdem. Jedoch sind wir dann aufgrund Überchillung und schlechtem Wetter einen Tag früher abgereist.

Monday, March 17, 2008

Gokarna Beachadventure Stories Warm-Up


Aufgepasst Leute! Grosses tut sich! Paulina & Christopher packen ihre Sachen. Es geht 5 Tage an den Strand nach Gokarna. Seid gespannt was fuer abgespacte & spannende Beachabenteur die beiden in Ihrem Geschichtensaeckel mit zurueck bringen werden.

Monday, March 3, 2008

Chris Kaka, Paulina Aunty und der Scorpio

Am Wochenende ham die Paulina & der Christopher endlich mal wieder was unternommen. Juhuuu!Und wir können sagen, dass dieser Wochenendausflug der beste war, den wir bis jetzt unternommen haben.

Das Wochenende begann schon gleich auf echte indische Art. Am Samstag früh sind wir um 6:30 Uhr aufgestanden. Am Tag zuvor hatten wir mit Shailesh ausgemacht, dass wir um 7:00 Uhr starten. Shailesh ist ein Kollege von mir, den ich im Guesthouse kennengelernt habe. Er hat eine total goldige 2-jährige Tochter - Sara - die es Paulina und mir total angetan hat. Um 7:15 Uhr kam dann die Nachricht, dass es um 8:00 Uhr losgeht. Um 8:20 Uhr dann der Anruf, dass es jetzt los ginge. Im Scorpio, DEM indischen Offroad-Auto von Mahindra. Ach ja Stichwort: Mahindra. Mensch! Wusstet ihr das Mahindra schon 9% Weltmarktanteil an Traktorenverkäufen hat!? Da ham sich die Inder in der Zeitung gleich wieder selbst loben müssen. Mit einem Artikel: "Made in India". Aber darüber schreiben wir mal in einem anderen Blog.


Nachdem es fast zweieinhalb Stunden gedauert hatte überhaupt aus Bangalore rauszukommen, waren wir auf dem Weg nach Shravanabelagola. Einem der sieben Wunder Indiens. Shravanabelagola beheimatet die größte, aus einem Stein gehauene Statue und ist ein Jain-Heiligtum. Wie fast alle Heiligtümer Indiens, darf man auch dieses nur barfuß betreten. Schlaue Händler postieren sich also vor dem Eingang und bieten Socken zum Verkauf an. Fünf Minuten später wussten wir warum, die Steine waren sauheiß und wir hatten uns schnell die Füße verbrannt. Aber was tut man nicht alles für die wahre Indienerfahrung.



Nach Shravanabelagola ging es dann weiter um unser eigentliches Ziel anzusteuern: Halebid und Belur. Allerdings galt es zuvor noch eine Nacht in einem Hotel in Hassan zu verbringen. Denn ihr wisst ja 100 km in 3 Stunden. Halebid ist Gott sei Dank nur 40 km von Hassan entfernt, so dass wir gut ausgeruht am nächsten morgen um 8 Uhr aufgebrochen sind. Ich denke, wir lassen mal die Bilder für sich sprechen.








Nächste Station war das 16 km entfernt liegende Belur, welches der selben Architekturfamilie wie Halebid (Hoysala - Architektur) entspringt. Allerdings sind die Steinarbeiten (bearbeitet wurde Speckstein) nicht so aufwendig und kunstvoll. Schlau ist es vielleicht zuerst nach Belur zu fahren und dann nach Halebid, dann ist die Begeisterung wahrscheinlich noch größer. Aber wir waren von beiden Tempeln total begeistert und wussten gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollten. Reizüberflutung pur. Im Vergleich zu Halebid ist Belur ein richtig lebender Tempel. Indischer Rummeplatz einfach. Mit vielen Leuten und den obligatorischen "Postcard, please!" & "Need a guide?" - Indern.











Nachdem wir also etwa gegen 10 Uhr mit dem was wir sehen wollten durch waren, fing die große Suche nach etwas Machbaren an! Und das ist in Indien gar nicht so leicht. Einmal nicht, weil man für eine bestimmte Distanz die dafür benötigte Zeit nicht weiß und zum anderen weil Inder nie direkt sind. So hieß es dann von Shailesh: "Place XY is 134 km from here. This is far. What do you mean?" Unsere Standardantwort: "You are the driver and you have to drive all the way back then to Bangalore." Von ihm daraufhin, einfach nix! Denn er würde nie direkt sagen: "Also der Ort ist mir jetzt zu weit da fahr ich nicht hin." Wir haben im Nachhinein wohl noch etwas besser zwischen den Zeilen lesen sollen. Aber wir tun uns da auch nach 4 bzw. 5 Monaten noch schwer.
So sind wir dann losgefahren und erst auf der Straße wurde dann entschieden ins Chikmagalur Distrikt zu fahren. Chikmagalur liegt an einem Ausläufer der Western Ghats und hat dem zufolge Berge. Der höchste Punkt in Karnataka liegt dort. Nach über einer Stunde Fahrt von Chikmagalur City aus sind wir dann auch dort mal angekommen. Aussicht geil, Wetter geil, Alde geil, alles geil. Und frische Luft-Siggi Sauerstoff.