Am Montag, dem 17.03. ging es um 21 Uhr auf die 12-stündige Busfahrt nach Gokarna. 460 Km!! in 12 Stunden. Davor mussten wir aber erstmal 25 km zum Bangalore Busbahnhof zurücklegen. Nach 1 1/2 Stunden ist uns das auch gelungen. ;-) Ja woll, wir lieben Busfahren!!! Glücklicherweise hatten wir einen Sleeperbus - dachten wir. Im Sleeperbus hat man eine richtige Pritsche mit Kissen und Decke. Allerdings bringt einem der bequemste Sleeper nichts, wenn die Straße scheiße ist. Folglich, waren die 12 Stunden im Sleeper ohne den verdienten sleep.
Gerädertst in Gokarna angekommen wurden wir erst einmal positiv überrascht. Kein: 'Need auto?', kein 'Need a hotel?'. Hier waren wir richtig. Keine nervtötenden Touristenschlepper und auch sonst ist Gokarna eher tourischtisch weniger stark erschlossen. Dafür wurden wir von 2 Russinnen ausschliesslich auf Russisch wohl gefragt worden, zu welchem der 5 Strände wir uns aufmachen würden. Aber das wussten wir selber auch nicht so genau und so habe ich nur kopfschüttelnd geantwortet: "Neviem!"
Schon am fruehen Morgen war es schon extrem warm und schwuel. Eigentlich hatten wir mit bestaendiger kühler Meeresbrise gerechnet. So wie wir es von Kerala kannten. Aber nix wars! Doch trotz der Hitze haben wir uns gegen eine Rickshaw entschieden und haben uns auf den Fussmarsch Richtung Strand aufgemacht. Denn da der etwa 4 km lange Weg recht bergig und somit das Laufen etwas anstrengend ist, und die meisten Turis diesen nicht mit 60 kg auf dem Rücken laufen wollen, was ja auch irgendwo verständlich ist bei 35 Grad im Schatten, verlangen die Fahrer 150-200 Rupien pro Fahrt.
Wir Sparfüchse hatten an diesem Morgen auch nicht so Lust zu handeln...Das Ergebnis (linkes Bild) und die Belohnung (rechtes Bild) sieht man hier.
Nach einem Strandfrühstück war die Unterkunft recht schnell gefunden: eine Hütte vom Namaste Guesthouse. An dieser Stelle ein großes Lob an den Christopher, den härtesten Verhandler von ganz Südindien! Kein Inder hat es geschafft die taffe Managerin runterzuhandeln, außer dem Christopher! hihi
Natürlich ham Paulina & Christopher auch gleich wieder angefangen zu sozialisieren. Mit wem natürlich. Mit Deutschen, die in der Hütte neben uns gewohnt haben: Ali & Evelyn. Die Deutschen findet man einfach auf der ganzen Welt. Ein total nettes Paar in mittlerem Alter, was man ihnen überhaupt nicht angesehen hat. Das kommt wahrscheinlich von ihren vielen Reisen mit dem Wohnmobil. Am nächsten Tag sind wir dann mit den beiden nach Gokarna Village gefahren, um dort festzustellen, dass wir bargeldtechnisch fast pleite sind. Keiner der Geldautomaten hat in dem Dorf funktioniert und wir mussten von 300 Rs. am Tag überleben. Aber mit Dal und Reis schafft man auch das. Und wenn man es sich genau überlegt. Es gibt in Indien Familien die überleben jeden Tag mit noch viel weniger als 300 Rs..
Überchillt wie wir von dem unstressigen Leben hier in Indien eh schon waren, müssen wir an dieser Stelle gestehen, dass wir uns dann doch schnell in Gokarna gelangweilt haben. Wir brauchten einfach keinen entspannenden Strandurlaub. Genossen habe wir ihn natürlich trotzdem. Jedoch sind wir dann aufgrund Überchillung und schlechtem Wetter einen Tag früher abgereist.
