Thursday, December 13, 2007

Eine kleine Geschichte zum besseren Verstaendnis der indischen Arbeitsmentalitaet

Eine Kollegin von Paulina hat eine Mail mit einer kleinen Geschichte rumgeschickt. Wir finden, dass diese Geschichte ein wenig Licht in die fuer uns oft etwas unverstaendliche Arbeitsmentalitaet der Inder wirft. Im Gegensatz zu uns sehr aufgabenorientierten Deutschen, sind die Inder viel mehr sozialorientiert. Aus diesem Grund gibt es waehrend der Arbeitszeit auch immer 5 Minuten bis eine Stunde fuer einen kleinen Plausch, eine Tasse Tee oder ein Cricketmatch im Grossraumbuero *lol*. Von der naechsten Office-Cricket-Competition gibt es dann auch mal ein Foto. Nun aber die Geschichte:

A small touching story mainly for professionals... A man came home from work late, tired and irritated, to find his 5-year old son waiting for him at the door. SON: "Daddy, may I ask you a question?"DAD: "Yeah sure, what is it?" replied the man. SON: "Daddy, how much do you make an hour?" DAD: "That's none of your business. Why do you ask such a thing?" the man said angrily.SON: "I just want to know. Please tell me, how much do you make an hour?" DAD: "If you must know, I make Rs.100 (= ca. 1,80 Euro) an hour." SON: "Oh," the little boy replied, with his head down. SON: "Daddy, may I please borrow Rs.50 (= ca 0.90 Euro)?"The father was furious, "If the only reason you asked that is so youcan borrow some money to buy a silly toy or some other nonsense, then you march yourself straight to your room and go to bed. Think aboutwhy you are being so selfish. I work hard everyday for such thischildish behavior." The little boy quietly went to his room and shut the door.The man sat down and started to get even angrier about the little boy's questions. How dare he ask such questions only to get some money? After about an hour or so, the man had calmed down and started tothink: Maybe there was something he really needed to buy with that Rs.50 and he really didn't ask for money very often. The man went tothe door of the little boy's room and opened the door. "Are you asleep, son?" He asked. "No daddy, I'm awake," replied the boy. "I've been thinking, maybe I was too hard on you earlier" said the man."It's been a long day and I took out my aggravation on you. Here's the Rs.50 you asked for." The little boy sat straight up, smiling. "Oh, thank you daddy!" He yelled.Then, reaching under his pillow he pulled out some crumpled up bills.The man saw that the boy already had money, started to get angry again. The little boy slowly counted out his money, and then looked upat his father."Why do you want more money if you already have some?" the father grumbled."Because I didn't have enough, but now I do," the little boy replied. "Daddy, I have Rs. 100 now. Can I buy an hour of your time? Please come home early tomorrow I would like to have dinner with you" The father was crushed. He put his arms around his little son, and he begged for his forgiveness. It's just a short reminder to all of you working so hard in life. We should not let time slip through our fingers without having spent some time with those who really matter to us, those close to our hearts. Do remember to share that Rs.100 worth of your time with someone you love. If we die tomorrow, the company that we are working for could easilyreplace us in a matter of days. But the family & friends we leave behind will feel the loss for the rest of their lives. And come to think of it, we pour ourselves more into work than to our family. Value Relationships!!!!!!

Tuesday, December 11, 2007

11:30 , 12 on time.

Sooo Freunde der Sonne, es gibt mal wieder einen kleinen Beitrag aus dem Land der Unpünktlichkeit. Einleitend: Was möchte uns der Autor mit der Überschrift "11:30, 12 on time" (sprich: eleven tirty, twelve on tiiime) sagen? Antwort: Der Inder an sich, weiß einfach mal ganz genau dass er unpünktlich ist. Aber aufgrund der Höhe des unüberbietbaren Chillfaktors der Inder, gibt man einfach mal eleven tirty als offizielle Ankunftszeit an und twelve dann als reale.

Die Ankunftszeit hängt mit unserem alles andere als chilligen Ausflug nach Mysore zusammen. Wir hatten uns nämlich entschlossen eine 'conducted tour' beim KSTDC zu buchen. Was zur Hölle ist denn nun wieder der KSTDC? Na is doch ganz einfach: Karnataka State Tourism Development Corporation. Durchgeführt wurde die Tour vom ITDC. Na und? Was heißt das? Keinen Schimmer? Du hohle Birne! Das heißt natürlich India Tourism Development Corporation. Die Inder lieben einfach mal Abkürzungen. Und es wird abgekürzt was abzukürzen geht. Das macht dann auch Zeitung lesen nicht immer so ganz einfach. Hier mal ein Beispiel:

On the notice issued to Modi, Prasad said the Gujarat CM had already clarified to the EC that the statements attributed to him in newspapers did not find mention in the CD sent by the poll body.

Hääh? Wir hams auch nicht verstanden. Aber zurück zu Mysore. Wie immer Wissenwertes zum besuchten Ort findet ihr verpackt im folgenden Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Mysore.

Mysore selber ist eine wunderschöne, 'kleine' Stadt. Ca. 140 km von Bangalore entfernt. Bangalore soll vor noch gut 10 Jahren so wie Mysore heute gewesen sein. Daher auch der alte Name: Pensioners' Paradise. Die Tour selber war für indische Verhältnisse extrem stressig. D.h. wir wurden von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten gekarrt. Maximale Aufenthaltsdauer bei den interssanten Sehenswürdigkeiten 50 Minuten. Jedoch sollte man für den wirklich sehenwerten Mysore Palace 1.5 Stunden reservieren um ihn genießen zu können.
















Hier übrigens ein Foto von unserem Reisebus:















Komischerweise bricht der Blog hier ab. Irgendetwas muss mit dem Autor passiert sein? Was koennte passiert sein? Warum schreibt er nicht weiter? Die Aufloesung erfahrt ihr nach der naechsten Maus.





Sunday, November 25, 2007

Lepakshi (engl. = get up bird)

Es ist Montag morgen 9:30 Uhr. Paulina ist schon auf der Arbeit, wo sie wahrscheinlich eh mal wieder nix zu tun hat. Weil, in den ersten vier Wochen geht mal gar nix. Is ja auch keiner zuständig für einen.

Mein Arbeitstag beginnt diese Woche erst zwischen 12:00 und 13:00 Uhr, da ich mit Deutschland telefonieren muss. Und ihr Schnarchnasen ja viereinhalb Stunden hinter uns seid. Ich glaube, dass Indien uns jetzt nur zeitlich voraus ist. In 10 Jahren werden sie unsere Unternehmen kaufen. Mit Arcelor in Frankreich hat es ja schon angefangen.

Nun aber zur eigentlichen Geschichte. Dieses Wochenende sind wir nach Lepakshi gefahren. Lepakshi liegt 100 km nördlich von Bangalore im Bundesstaat Andhra Pradesch. Bangalore ist Karnataka. In Karnataka spricht man Kannada. In Andhra Pradesh spricht man Telugu. Nur so viel dazu. Auch die Schriften sind unterschiedlich.

100 km, bedeutet 3 Stunden Fahrt (einfach), für 1 Stunde Aufenthalt in Lepakshi. Wie der Inder an sich sagen würde: " There is nothing much to see." Aber wert ist es auf jeden Fall dort hin zu fahren. Es kommen hier kaum Touristen hin, aber Weiße wurden trotzdem schon als Geld und "School Pen"-Spendemaschinen entdeckt. Das hatte zur Folge, dass wir bis zum Tempel und von da zurück von vielen kleinen 'One Rupee/School Pen'- Kindern belagert wurden. Gefahren wurden wir von unserem Chauffeur, den wir uns ganz dekadent für diesen Tag genommen haben.

Lepakshi selbst liegt mitten in der Provinz, die Straße dort hin ist übersät mit Löchern und unser Fahrer hatte einiges zu tun diesen auszuweichen.

Wie bei Hampi, werde ich den Geschichtsunterricht kurz halten und nur darauf verweisen, dass Lepakshi ebenso wie Hampi zum Vijayanagara Köigreich gehörte und damit in der gleichen Architektur gebaut wurde. Mehr zur Geschichte von Lepakshi hier: http://www.anantapur.com/travel/lepakshi.html Wenn man die Bilder von Hampi und Lepakshi vergleicht, dann sieht man das auch. Lepakshi besteht, touristisch gesehen, aus einem riesigen Nandi Bullen, der aus einem einzigen Granitblock heraus geschlagen wurde und einem sehr schönen Tempel.


Der Nandi-Bulle ist das Reittier Shivas. Fast jeder Gott hier hat sein eigenes 'Gefährt', unseres ist ein Auto.

An der Treppe die zum Tempel hinaufführt sitzen lauter alte Menschen. Die ham uns erst mal kräfig angeblägt als wir zum Tempel hoch wollten. Daraufhin wollten wir schon auf dem Absatz kehrt machen, weil wir dachten wir dürften da nicht rein. Ein etwas jüngerer Älterer hat uns dann per Zeichensprache signalisiert, dass wir hoch gehen sollten.

Am Tempeleingang hat uns dann gleich mal ein Guide aufgegriffen, dessen Führung wir nicht bereut haben. Dank ihm haben wir viel aus der hinduistischen Mythologie erfahren sowie genaue Erklärungen zur Architektur. Das hätten wir in Hampi vielleicht auch mal machen sollen. Eigentlich hat jede Säule in so einem Tempel etwas zu erzählen.

Noch soviel zu Lepakshi, was "erhebe Dich Vogel heißt". Der Name stammt aus dem Ramayana, einem der großen indischen Epen, das jeder Inder mehr oder weniger kennt. In Lepakshi trug sich laut einer Legenden um das Ramanyana folgendes zu:

Ravana der Herrscher der Demonen hat Rama's Frau Sita entführt. Jatayu, ein Gott in Adlergestalt und Gefährte von Rama's Vater Dasaratha, will Ravana davon abhalten Sita zu entführen. Er verstrickt Ravana in einen Kampf. Woraufhin ihm Ravana beide Flügel abschlägt. (Laut dem Ramayana stirbt Jatayu hier) Unser Führer erklärt aber, dass Rama den Vogel auf dem Hügel findet wo heute der Tempel steht und zu ihm sagt: " le" = "erhebe Dich" "pakshi" = "Vogel". Der Vogel erhebt sich daraufhin wieder in die Luft.


Die Säulen, typisch Vijayanagara. Sieht man. Is klar,oder!?


Die Siebenköpfige Cobra (Naga) wurde von den Erbauern innerhalb von 2 Stunden fertiggestellt. Die Zeit, die ihre Mutter brauchte um das Essen fertig zu kochen. der dazughörige Lingam ist das Symbol der Verehrung Shivas. Der Nagalingam von Lepakshi, ist der größte seiner Art in Indien.

Natürlich dürfen Paulina & ich in diesem Tempel nicht fehlen. Es gibt zwei in Granit geschlagene Ebenbilder von uns. Bezeichnet als die perfekte Frau und der perfekte Mann. Bei Paulina betrachte man bitte die schönen, runden.......Finger. Bei mir die grazile, schmale, lange Nase. Wie in der Realität halt auch.







Zum Abschied bitten euch die Kinder von Lepakshi, dann auch noch mal um eine Rupie oder einen 'School Pen'. Dem kann man im Übrigen am Besten entgegegtreten, indem man von den Kids einfach mal 50 Rupien im Gegenzug verlangt. Das lässt sie dann zumindest für 10 Sekunden verstummen.

Wednesday, November 14, 2007

Hampi und seine Folgen...

Wollen wir gleich mal mit den Folgen beginnen. Denn Folgen hat Hampi sicherlich hinterlassen: Durchfall, Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen, aber auch Faszination und Entspannung.

Zu Durchfall und dem Rest muss wohl nicht mehr gesagt werden. Soll vorkommen, dass das in Indien passiert. Kommen wir lieber zu Faszination und Entspannung. Wobei die Entspannung hier auch ein paar Abstriche hinnehmen muss. Stichworte: Busfahrt, Sonne und Hitze.

Die geschichtlichen Details zu Hampi ersparen wir euch. Hierzu ist www.hampi.in zu empfehlen. Nur so viel: Hampi ist das erste von allen UNESCO Weltkulturerbe Stätten in Indien die ich (Christopher) besuchen wollte. Und meine Inder haben gemeint, dass es wohl auch einer der schönsten Orte ist, an die man fahren könnte.

Am Donnerstag Mittag haben wir uns dann spontan in den Bus gesetzt um das lange Diwali-Wochenende dort zu verbringen. Die Inder haben uns gleich mal am Schalter ausgelacht, dass wir als Westler mit dem Einfache-Leute-Bus fahren und nicht mit dem A/C Luxusbus. Aber der Winter is ja a einfacher fränggischer Landbub und dem macht des nix aus. Die Paulina mit ihrer schweren slowakischen Kindheit ist eh völlig abgehärtet. Aber 8.5 Stunden für 350 km sind dann auch an uns nicht spurlos vorbei gegangen. Vorallem, wenn man den einzigen Platz bekommt an dem anstatt zwei nur ein Fenster angebracht ist. Deshalb haben wir auch die letzten 200 km der Hinfahrt dann auch mit Rucksack ins Fenster geklemmt, Jeans um den Hals gewickelt und Ohropax im jeweils linken Ohr (weil Windseite) verbracht.

Zur Rückfahrt kommen wir noch. Denn dagegen war ja die Hinfahrt gar nichts.
Jetzt ein paar Bildla:



Der Busbahnhof von BLR.


Vor der Abfahrt wurden wir aber noch lecker von Shashi, den wir vorher am Ticketschalter kennengelernt haben, zum Essen eingeladen. Und obwohl er hätte schon längst fahren können, hat er solange mit uns gewartet bis erst unser Bus abgefahren ist!


Das war dann also unser Mobil! Echt ein Wunder, dass wir bei den Überholungskünsten des Busfahrers überhaupt ankamen. Aber man hat ja zum Glück eine Hupe und wenn der Entgegenkommende nicht anhält bis man selbst überholt hat, dann ist er doch schuld wenn wir frontal zusammenkrachen. Das Problem mit dem Fenster haben wir ja schon geschrieben. Viel besser wurde es dann, als ganz hinten Plätze frei wurden und wir schnellstmöglichst die Flucht von dem Zugfenster ergriffen haben. Gaaanz schlechte Idee!!!! Da spürt man nämlich jedes be******* Löchlein in der Straße! Und indische Straßen haben überwiegend Krater als charakteristisches Merkmal! Seitdem haben wir uns geschworen NIE wieder die letzte Bankreihe!!

Und dieser Tempel hier ist wohl das charakteristischste Merkmal von Hamp, in dem ganz viele Affen ihr zu Hause haben.

Mit diesem wunderschönen Ausblick wird man schon nach ein paar Höhenmetern belohnt!

Erst waren wir also zu Fuß unterwegs und dann haben wir uns einen Roller gemietet, um die umliegenden Tempel zu erkunden. Natürlich ohne je eine Fahrerlaubnis vorzeigen zu müssen!
Dabei sind wir auf zwei Väter gestoßen, die mit ihren zwei süßen Töchtern unterwegs waren. Sie waren gerade auf dem Weg in den Hanuman Tempel, um dort ihre "Puja" (rituelle Handlung, die Glück bringen soll und Schlechtes abwenden soll. Dabei wird Obst gesegnet und dann gegessen oder Blumen die dann am oder im Haus aufgehängt werden) auszuführen. Und so neugierig wie die Inder sind, kamen wir schnell mit ihnen ins Gespräch und wurden auch gleich von ihnen eingeladen der Puja beizuwohnen. Das haben wir natürlich auch sehr gerne getan. Es war sehr beeindruckend. Sie zünden Kerzen und Räucherstäbchen an, streuen Blumen, hängen Blumenkränze an die Statuen und bemalen diese mit meist roter Farbe. Dazu werden wie Art Gebete aufgesagt und die vorher verteilte Farbe an die Stirn oder den Hals aufgetragen . Daher kommen auch immer diese roten, weißen oder gelben Striche, Punkte in den Gesichtern der Inder zustande. Sozusagen als Beweis für die Puja. Wir wurden auch "markiert" wie man an dem unteren Bild sehen kann. Ein zweites Mal haben wir sie begleitet bei dem Temple, den man an dem Bild nach den Mädels erkennen kann. Von da haben wir auch gesegnete Kokosnuss bekommen. Sie machen diesen Weg zu drei Tempeln alle 15 Tage, hat was mit der Sonnenwende zu tun. Nach dem zweiten Ritual haben wir uns jedoch verabschiedet und sind erstmal auf einen Berg raufgekrakselt.
Von dort aus hatte man diesen wunderschönen Ausblick.
Weiter ging es mit einer der besterhaltenen Tempelanlagen, in die der Nicht-Inder erstmal den 25fachen Eintrittspreis des Inders zahlen muss. Nachdem auch unser Argument wir arbeiten und wohnen in Bangalore, sind also somit Inder nicht gezogen hat, mussten wir tief in die Tasche greifen. Hat sich aber auch gelohnt! Schon Wahnsinn was Menschen so erbauen können!

Nach vielen vielen Stunden Kultur und einem netten Sonnenbrand waren wir aber ganz schön müde und haben uns erstmal ein schönes Plätzchen zum Essen gesucht. Siehe unten! Traumhaft ruhig dort und das Essen auch sehr lecker!
Der nächste Tag, der Samstag war sehr entspannt! Haben es ruhig angehen lassen und einfach NICHTS gemacht! Wir haben einfach sehr die Ruhe, die wir in Bangalore eher nicht haben genossen und das war auch gut so, denn die Rückfahrt sollte sehr kräftezehrend werden! Wir haben uns entschieden einen Nachtbus, einen Semisleeper zu buchen, der also am Sonntag gegen 7 Uhr in BLR ankommen sollte. Als wir in den Bus geführt wurden und immer weiter nach hinten verwiesen wurden, war es klar: wir haben Plätze in der letzten Reihe! Yipeee!! Und das die ganze Fahrt lang, mensch was für ein Glück wir immer haben, ich weiß auch nicht!!! Das Glück in der Liebe ist dafür umso größer, ja ja das können wir nur bestätigen! Aber half ja nichts, nich mal n jugaad brachte uns da weiter!
Irgendwie kamen wir also durchgeshaket an, mit 5000 Gehirnzellen weniger zu Hause an und dann gleich ab ins Bett. Ich (Paulina) habe dann den ganzen Tag durchgepennt, Christopher war etwas fitter. Montag ging es dann auch auf Arbeit, alles normal. Aber dann abends, ich/P 38,5°C Fieber, Schüttelfrost und die ganze Nacht auf Dienstag Flotter Otto!!! So besch****, im wahrsten Sinne des Wortes, ging es mir noch nie! So haben wir inzwischen auch ein Krankenhaus von innen gesehen, ich wurde untersucht und habe Medikamente berschrieben bekommen. Jetzt ist alles halb so wild, hätte es nicht heute (Mittwoch) auch beim Christopher angefangen! Aber das wird schon, passiert halt!


Ach und noch was, hätte ich fast vergessen: Christopher war in Hampi beim Frisör! Hat er richtig gut gemacht der junge Kerl!


Insgesamt war das lange WE wirlich toll und sehr schön! Aber unser nächstes Fortbewegungsmittel wird der Zug sein!


Tuesday, November 6, 2007

Der Inder...an SICH

Namaste aus Indien an sich!



Morgen bin ich seit einer Woche hier und irgendwie fuehlt es sich schon viel laenger an! Es mag daran liegen, dass man es sich hier einfach nicht erlauben kann sich an alles LANGSAM und in einem eigenen Rythmus zu gewoehnen oder wie wir gerne sagen: alles so auf sich zukommen zu lassen! Denn wenn ich es so gemacht haette, dann waere ich wahrscheinlich gar nicht hier, weil ich die noetigen Papiere fuer das Visum nicht bekommen haette und was noch viel schlimmer ist, beim indischen Verkehr waere ich mit Gemuetlichkeit schon tot! Also hier heisst es: Augen auf und aufsaugen wie ein Schwamm! Das habe ich auch getan und moechte euch all die Dinge schreiben die mir noch auffallen, fuer den Christopher aber irgendwie schon normaler sind! Deswegen heisst dieser Eintrag auch "Der Inder...an SICH"!

So, der Inder...an SICH

...mag scharfes und leckeres, vegetarisches Essen!
...schmeisst seinen Muell und Dreck hin wo er geht und steht! Und auch wenn er wollte, es gibt nirgends einen Muelleimer.
...verliert sehr oft in seinem Leben einen Schlappen! Alle paar Meter sieht man hier einen herrenlosen Schlappen rumliegen.
...a propos herrenlos. Es gibt zwar keine Katzen hier, dafuer aber sehr viele Hunde, die sich so durchs Leben und den Verkehr schlagen.
...kleidet sich echt schlecht! Die Leute auf Arbeit sind anhand von ihrer Kleidung kaum von denen zu unterscheiden die im Strassenimbiss kochen! (Christopher sagt: Das ist vielleicht bei SAP so, also bei iGate nicht :-) )
...hupt sehr gern und sehr oft und hat dabei sehr unterschiedliche Hupen, die dazu dienen sollen auf sich aufmerksam zu machen.
...faehrt Auto, Riksha, Fahrrad, Bus, LKW wie eine gesengte SAU! Deswegen auch STRASSE = LEBENSGEFAHR!!!!
...kann sich gut Zahlen merken, sie wiedergeben, mit ihnen umgehen.
...ist nicht direkt. Kritisches wird durch die Blume gesagt.
...kann, weiss, checkt immer alles, auch wenn er eigentlich nichts verstanden oder keine Ahnung hat.
...kann soooo cool mit dem Kopf wackeln!
...hat eine lustiges English.
...hat folgende Raktionen auf Auslaender: schauen, lachen, winken, grinsen, gruessen.
...ist es gewoehnt sich bedienen zu lassen.
...ist sehr umstaendlich und buerokratisch.
...laesst alles durch Security absichern. Sogar ein alleinstehendes Minihaeuschen in dem nur ein Bankautomat steht, wird durch einen Security Menschen bewacht!
...steht auf Einkaufsmalls und laute indische Musik.



Da koennten wir wahrscheinlich noch mehr schreiben, denn es ist einfach alles so komplett anders als zu Hause. Vielleicht hoert sich alles ein wenig negativ an, aber motzen kann man ja immer schneller, als etwas so toll finden, wie man es zu Hause tut! Aber sie sind wirklich sehr freundlich und wir werden immer hoeflich und zuvorkommend behandelt! Als wir z.B. am WE in Martahalli waren wo es viele kleine Laeden gibt, haben sie sofort als wir reinkamen westliche Musik eingelegt! Shakira, House, RAP etc. :-)

Dann noch ein paar Fotos von unserer Wohnung AN SICH!














Saturday, November 3, 2007

P. ist angekommen!

Hallo an alle unsere Leser, die sich fragen ob ich angekomen bin. Ja, bin ich und es ist alles bestens!

Wir hoffen ab Mittwoch Internet zu Hause zu haben und dann gibt es mehr Geschriebenes, mehr Fotos und alle News! Gibt es ja auch ganz schoen viele: Wohnung, Einrichtung, Job...
Jetzt gehen wir aber erstmal einkaufen, weil wir ab heute auch einen schicken roten Kuehlschrank besitzen! :-) Dann gehen wir zum Gagan lecker essen. Morgen ab in die Innenstadt. Montag geht es dann zu den SAP Labs!
Bis jetzt gefaellt es mir echt gut. Wie es schon immer der Christopher gesagt hat: es ist eigentlich nicht gut oder schlecht, es ist anders und das ist es auf jeden Fall.

Thursday, October 25, 2007

Der jugad (sprich: dshugaad)

“JUGAD” (A method of finishing any task by slightly deviating from the norms).

Jugad ist das Wort, das mich ab jetzt stets in Indien begleiten wird. Ich finde Jugad ist in Indien eine Lebenseinstellung. Deshalb hoert man in Indien auch stets als Antwort auf eine Frage, ob etwas moeglich ist: "No problem." In Indien ist nichts unmoeglich:-).
In Europa und besonders in Deutschland sind wir es ja gewohnt in Prozessen zu denken, Regeln zu befolgen und die Gesetze zu achten. Wenn man das in Indien macht, dann wird man verrueckt. Prozesse sind in Indien umstaendlich, buerokratisch und langwierig. Und haeufig fuehren sie nicht zum gewuenschten Ergebnis.

Beispiel:

Eine Person. Wir nennen sie P.. Ein huebsches, liebenswertes, junges Maedchen. P. bekommt die Zusage fuer ein Praktikum bei einer x-beliebigen Firma in Indien. Als Firmennamen waehlen wir per Zufall die Buchstaben SAP. Das ist toll denkt sich P.. Der Prozess nimmt seinen Lauf. Um ein Visum zu bekommen braucht dieses wundervolle Maedchen P. neben einem Praktikumsvertrag ein Einladungsschreiben von SAP. P. wartet Wochen auf das Schreiben. Eine Woche vor Abreise ist das Schreiben immer noch nicht da, obwohl P. sich dem Prozess gemaess an die verantwortlichen Ansprechpartner in Indien gewendet hat. Die Antwort, die sie stets bekommt, kann man mit den Worten: "No problem, you'll get it." beschreiben. Die Zeit wird immer knapper. Sie bekommt das Schreiben nicht. C. der bereits in Indien verweilt, ueberlegt was man machen koennte um endlich an das ersehnte Schreiben fuer P. heranzukommen und ihr zu helfen. C. wendet sich vertrauensvoll an seine indischen "Freunde". Nach kurzer Lagebesprechung haben die indischen Freunde die Loesung parat. "Let's make a jugad.".

Der Jugad funktioniert dann wie folgt: C. marschiert mit dem "Freund" J. zu dieser Firma SAP und erzaehlt der Security man hat einen Termin mit der Assistentin A. des Geschaeftsfuehrers und sagt er kennt sie. Die Security ruft A. an und reicht nach kurzem Gespraech den Hoerer weiter. 5 Minuten spaeter trifft man sich mit A. in der Lobby, schildert ihr die Situation und A. sagt dass man das Schreiben spaetestens am Abend bekommt. Zwei Tage spaeter haelt P. die benoetigten Schreiben in der Hand. JUGAD” (A method of finishing any task by slightly deviating from the norms). Haetten wir uns an den Prozess gehalten und gewartet bis die Verantwortlichen endlich alles geklaert haetten, dann haette P. das Visum heute immer noch nicht.
Der Ehrlichkeit halber muss hier aber gesagt werden, dass P. die Schreiben vielleicht auch deshalb gleich danach bekommen hat, weil Sie noch einmal eine verzweifelte Mail an den deutschen Managing Director des x-beliebigen Unternehmens SAP geschrieben hat.

Jugads funktionieren, aber. Und ich werde sie ab jetzt anwenden wann immer ich kann. Jugads sind keine Luegen, sondern eine kleine Veraenderung der Realitaet. Sie sollen niemandem schaden und auch keine Gesetze brechen.

Wenn es etwas gibt was ich aus Indien mit nachhause nehmen werde. Dann ist es jugad.

Monday, October 15, 2007

Wohnungssuche, Pepa und Where u from?

Zu erstmal zum Where u from? Diese Frage bekomme ich seit nun fast 2 Wochen jeden Tag gestellt. Hinzu kommen dann noch Fragen wie: 'Is the food too spicy?', 'How do u like India?', etc .pp. Und natuerlich, nicht zu vergessen. Jeden Tag bekomme ich gesagt, dass ich genau zur richtigen Zeit in Bangalore eingetroffen bin, weil das Wetter jetzt am Besten ist. Ich finds trotzdem ziemlich warm. Und das gefrage wird auf die Dauer echt anstrengend. Aber mit ein paar Hare Krishna, Hare Rams, gehts dann auch gleich wieder.

Flos Wetterstation wird uebrigens bald in Betrieb genommen und dann gibt es regelmaessige Wetterreports. Ich bitte Flo, sie dann fuer uns alle professionell auszuwerten. Und wenn er Lust hat, dann kann er ja dem von mir berichteten Wetter hinterherfliegen und Fotos machen;-)
Sie wird dann in meiner neuen Wohnung aufgestellt werden, die ich hoffe endlich gefunden zu haben. 1 BHK. Das bedeutet 1 Bad mit Wohnzimmer und Kueche. Aber eigentlich ist es eine 2 Zimmer- Studiowohnung mit Kueche 2 Baedern und einem Balkon. Ueber eine Treppe geht man vom Wohnraum hoch ins Schlafzimmer. Der Inder an sich bevorzug aber meist 2BHK. Was bedeutet 2 Baeder mit angeschlossenem Zimmer, einem Wohnzimmer, einer Kueche und meist 1 oder 2 Balkons. Also bei uns ne 3 Zimmer Wohnung. Bevor ich einziehe, muss am Samstag die Wohnung noch von einem christliche Priester gesegnet werden. Mein Vermieter ist Christ. Fotos von der Wohnung und der Segnungsparty folgen noch.

Und jetzt zum Pepa. Mehrere Maenner fahren tagsueber durch die ganze Siedlung und schreien die ganze Zeit Pepa, welches mit einem gutturalen 'R' beendet wird. Und ich frage mich die ganze was zum Teufel ist Pepa. Da sehe ich einen dieser Maenner an mir vorbeifahren und tatsaechlich, die Jungs sind Altpapiersammler. Ich sach nur Pepa.

Friday, October 5, 2007

Erste Woche in Bangalore

Ich bin endlich da, da wo ich schon immer hin wollte. In Indien. Angekommen bin ich noch lange nicht. Und ich hab maechtig schiss. Hier ist echt fast alles iregndwie anders als wir es zuhause in Deutschland kennen.

Erstes einschneidendes Erlebnis wenn man aus dem Flugzeug aussteigt ist, dass es stinkt und zwar nicht zu knapp. Naja kein Wunder auch wenn 5 Mio. Menschen ueberwiegend mit Gas oder Kuhdung kochen. Ausserdem faehrt hier jeder entweder Auto, Motorrad oder Riksha. Oeffentliche Verkehrsmittel sind eher duenn und die Busse die es gibt, die stinken auch.

Mein Kollege Murali (sprich Murli) sagt, dass unsere Kinder vielleicht den Bau der ersten U-Bahn erleben werden. Der Verkehr ist einfach verrueckt. Entweder man muss Angst haben ueberfahren zu werden oder man stirbt an Abgasvergiftung oder man kriegt einen Herzkasper vom Strassenlaerm. Aber nicht von den Leuten oder den Autos selber. Nein, weil dem Inder sein liebstes Hobby ist einfach mal Hupen, er tut es haeufig und gerne. Aber es macht auch Sinn, denn dadurch vermeidet man schwerste Unfaelle selbst bei 5 km/h.

Bangalore waechst unaufhaltsam. Dort, wo jetzt mein Guesthouse steht, war vor drei Jahren noch alles Wald. Das 'wundervolle' Nandini Springs mit seinem freundlichem und hilfsbereiten Personal, allen voran Gagan. (Ich meine das ernst.)


Nach vier Tagen erklaert er mir zum ersten Mal wie das im Guesthouse so funktioniert. "You want omlette for dinner?" "Hmm, okay.!" . 2 Tage zuvor an Ghandis und meinem Geburtstag hatte ich auch Mittagessen im Guesthouse. Nachdem ich das Omlette genuesslich verspeist habe, kommt Gagan und meint: " You know breakfast and dinner, completely pay company. For omelette and lunch two day ago, completely no pay!" So macht man Geschaefte, den Leuten was aufschwatzen, weil sie denken alles wird von der Firma gezahlt und dann wird am Ende die Rechnung praesentiert. Aber eigentlich macht das eh nix, kostet ja alles fast nix. Die Rupie, mein Spielgeld.

Meine indiesche Dusche im Guesthouse ist auch nicht zu verachten, ein 20 Liter fassender Eimer und ein Becher zum ueberschuetten. Aber man wird genauso sauber wie unter einer westlichen Dusche und hat immer genauen Ueberblick ueber den Wasserverbrauch.



Wohnungen habe ich angeschaut, gefuehrt von meinem aus Tamil Nadu stammenden Makler, der mir bis zu den Brustwarzen ging. Schlau hat er's schon gemacht. Zuerst zeigt er mir ein Loch und alles was danach kommt nimmt stetig an Qualitaet zu. Und ich muss sagen die Wohnungen hier in Bangalore muessen sich nicht verstecken, zumindest nicht hinter unseren Studentenbuden. Auch in Indien gilt, je mehr Kohle man hat desto schoener sind die Dinge die man sich leisten kann.

Ach ja bevor ich es vergesse, ich bin ja zum Arbeiten nach Indien gekommen. Ich glaube ich habe mit iGate eine sehr gute Wahl getroffen. Der Campus kann sich echt sehen lassen. Und meine Kollegen sind alles super nett. Sie haben mich gleich am ersten Tag mit zu Andhra Spice, zum Essen, mitgeschleppt. Woraufhin, mir danach erstmal ordentlich die Waffel gebrannt hat und am Abend aufm Klo mein *****. Das indische Essen brennt also wirklich zweimal.

Heute abend habe ich entweder die Moeglichkeit aufs Oktoberfest zu gehen oder mit meinem Kollegen Swamy auf Prellage. Und ich muss wieder feststellen, die Heimat und die einem vertrauten Aktivitaeten sind auch in Indien nicht gar so weit entfernt. Vielleicht ist ja als naechstes Dance angesagt.......